Als erster hat Ende des 19. Jahrhunderts Sigmund Freud den Begriff des Unbewussten eingeführt. Er nannte es das „ ES „. Also die emotionalen Spuren der eigenen Lebensgeschichte, die sich unserem Bewussten entziehen. Der nächste Psychiater, der das Unbewusst erkannte war Carl Gustav Jung. Jung verstand darunter kollektive Inhalte also emotionale Spuren aus der Menschheitsgeschichte.

Danach kam der Wiener Psychiater und Neurologe Viktor E. Frankl, der unter dem Unbewussten geistige Inhalte verstand also stärkende und sinnstiftende Wertgefühlskräfte. Viktor E. Frankl “Der unbewusste Gott„ ein Buch über Psychotherapie und Religion.

Frankls Basiskonzept vom „unbewussten Geist“ konnte durch die Wertimagination in die Praxis übersetzt werden. Die bewussten „Wanderungen“ zum unbewussten Geist, wie Uwe Böschemeyer die Wertimagination versteht, ermöglichen nicht nur psychisch erkrankten Menschen den fehlenden Zugang zu den geistigen Wertkräften. Auch psychisch gesunde Menschen profitieren von der Verfügbarkeit ihrer Werthaltungen im täglichen Leben. Sie bilden die Persönlichkeit, schaffen Identität und stärken die Widerstandskraft (Resilienz).

„Wertimaginationen sind bewusste Wanderungen ins Unbewusste.
Wertimaginationen sind zielgerichtet. Sie werden vom Therapeuten/Berater begleitet.

Entscheidend sind nicht die vom Bewusstsein vorgestellten oder eingebildeten, sondern die vom unbewussten Geist ausgebildeten Bilder. Sie werden nicht gemacht, sondern erwartet. So wird eine manipulative Veränderung von vorgestellten, d.h. tendenziell bewusstseinsnahen Bildern vermieden. Aufgrund der Herausforderung sich den ausgebildeten Bildern zu stellen, ist die Wertimagination für den Patienten/Therapeuten oder Berater ein besonders günstiger Weg, sich relativ unabhängig vom Therapeuten/Berater entwickeln zu können. Seine Eigenständigkeit wir gefördert, so dass er Verantwortung für sich selbst übernehmen kann“
Zitate von Prof. Dr. Uwe Böschemeyer

Beispiel einer Wertimagination von einer Klientin:

Reise zum „Inneren Kind“

Es ist früher Nachmittag, meine Wertgestalten, die Verbündete und die Indianerin begegneten mir in meinem Indianerdorf. Ich fragte sie ob sie mich zu meinem Inneren Kind führen könnten. Beide Wertgestalten zeigten sich bereit mich auf diesem Weg zu begleiten und mich zu führen. Wir machten uns auf den Weg und kamen nach einiger Zeit zu einem sehr großen See. Ich sah an einer Stelle des Ufers einen Steg der in den See hinaus führte. Meine Indianerin sagte mir ich solle meine Kleider ablegen und in den See hinausschwimmen. In der Mitte des Sees würde ich dann eine Insel finden. Dort würde ich mein Inneres Kind finden. Ich fragte meine beiden Wertgestalten, ob sie mit mir in den See hinausschwimmen würden. Meine Indianerin sagte mir:“ diesen Weg musst du alleine gehen“. Also zog ich meine Kleider aus und stieg in das Wasser und schwamm in den See hinaus. Nach einiger Zeit des Schwimmens erblickte ich eine kreisrunde, kleine Insel. Als ich mich der Insel näherte sah ich, dass das Ufer der Insel durch einen Holzzaun abgrenzt war und an einer Stelle dann am Ufer, saht ich eine Art Ausstieg mit befestigter Steintrepp. Dort konnte ich aus dem See steigen. Ich stieg die Treppe empor und fand am Ende der Treppe den Holzzaun und eine geschlossene Holzpforte. Ich öffnete diese Pforte, dort führte mich ein Weg auf einen kleinen, alten Friedhof. Ich ging diesen Weg entlang und sah so etwa in der Mitte des Friedhofes ein Grab. An diesem Grab saß ein kleines Mädchen, so ca. 5 Jahre alt. Dieses Mädchen war damit beschäftigt aus Blumen, die an den Grabrändern wuchsen, Blumenkränze zu flechten, und jedes Mal, wenn sie einen Kranz fertig geflochten hatte, legte sie diesen Kranz auf das Grab vor dem sie saß. Ich ging auf das Mädchen zu und als sie mich bemerkte, schaute sie auf hielt mit dem Flechten des Kranzes inne und sah mich an. „Endlich bist du gekommen“, sagte sie, „bitte nimm mich mit und bring mich fort von diesem Ort“.

Ich nahm das Mädchen an der Hand umarmte es und drückte es an mein Herz. Das war ein sehr bewegendes, glückliches Gefühl, dieses kleine Mädchen gefunden zu haben und zu spüren wie sehr sich dieses kleine Wesen auch nach mir gesehnt hatte. Ich nahm sie an der Hand, wir gingen den Weg zurück zum See und schwammen ohne Mühe zurück zu meinen Wertgestalten, die mich am Steg freudig begrüßten. Die Wertgestalten hatten für uns neue, weiße Kleider zu Recht gelegt, die wir anzogen. Danach führten Sie uns zurück zum Indianerdorf. Wir wurden dort freudig von allen begrüßt und es gab ein großes Fest, das für mich und mein „Kind“ ausgerichtet wurde.
Was löste diese Imagination bei meiner Klientin aus?
Es wurde Ihr wieder bewusst, dass Sie in Ihrer Kindheit ( die Klientin war ca 64 Jahre alt) gesehen hatte, wie ihr Vater einen kleinen Holzkasten gezimmert hatte und wie der Vater in diesen Kasten ihr kleines Brüderchen, das während der Geburt gestorben war, hineinlegte, es verschloss und dann alleine auf den Friedhof ging und das Brüderchen vor der Friedhofsmauer beerdigte. Dieses traumatische Erlebnis war nie Gesprächsthema. Die Eltern der Klientin haben darüber nie mit ihr gesprochen. Das Thema wurde totgeschwiegen. Doch in Ihrem Unbewussten war dieses Ereignis abgespeichert. Mit dieser Imagination ist es wieder in das Bewusstsein gerückt worden und konnte in der Therapie besprochen und behandelt werden.

Was ist Wertimaginative Logotherapie?

Existenzielle Frustration ist ein Begriff, den Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse Mitte des letzten Jahrhunderts prägte. Existenziell Frustration ist per se keine Krankheit, sondern durchaus ein Zeichen eines gesunden Umgangs des Menschen mit sich selbst. Immer wieder werden wir mit Fragen unseres Lebens konfrontiert, in denen es sich eben um dieses Existenzielle handelt, nämlich den Sinn und die Werte die einem Menschen zu eigen sind. Erst wenn diese Frage nicht ausreichend beantwortet wird entsteht daraus ein Sinnkrise oder wie Frankl es nennt eine Noogene Frustration.

*Existentiell frustriert sein heißt, keine oder nicht mehr ausreichend Orientierung zu finden und nicht mehr oder nicht mehr hinreichend die spezifisch humanen Werte (z.B. Freiheit, Liebe, Mut) erleben zu können, die ein sinnvolles Leben begründen.

Das Sinnbedürfnis ist das Menschlichste im Menschen und daher die stärkste Motivation zum Leben. Das bedeutet: Wertleeres Leben erzeugt Sinnkrisen. Wenn sie jedoch andauern, können Krankheiten an Körper und Seele entstehen. Lebensverneinung kann die Folge sein. Lebensverneinung aber behindert oder verhindert Sinnsuche und Sinnfindung.

Wert- und sinnvolles Leben dagegen ist erfülltes Leben und daher der entscheidende Grund für Lebensbejahung. Lebensbejahung aber ist die primäre Voraussetzung für Sinnfindung und daher Vorbeugung von Konflikten, Störungen und Erkrankungen. Die Befindlichkeit eines Menschen hängt also davon ab, ob er und welche Werte er findet und lebt. Sie erschließen sich in dem Maße, in dem der Geist sie öffnet. Daher ist die Auseinandersetzung um die geistige Dimension und die in ihr gründenden Wertgefühlskräfte eine notwendige Aufgabe dieser Zeit.

*Zitat : Prof. Dr. Uwe Böschemeyer

In der von Prof. Uwe Böschemeyer entwickelten Methode der Wertimagination begegnen wir inneren Bildern, die uns wieder mit den Potentialen in Berührung bringen, die unser Leben lebendig machen, die uns befreien und ermutigen. Dabei begeben Sie sich auf eine geführte Reise in den unbewussten Bereich Ihres Geistes und Sie können verborgene Bereiche Ihrer Seele erreichen und in den bewussten Bereich Ihrer Gefühle und Sinne überführen. Sie werden die Erfahrung machen, dass die Potentiale in Ihnen stark genug sind, festgefahrene Verhaltensweisen zu sprengen.

In der von Prof. Uwe Böschemeyer entwickelten Methode der Wertimagination begegnen wir inneren Bildern, die uns wieder mit den Potentialen in Berührung bringen, die unser Leben lebendig machen, die uns befreien und ermutigen. Dabei begeben Sie sich auf eine geführte Reise in den unbewussten Bereich Ihres Geistes und Sie können verborgene Bereiche Ihrer Seele erreichen und in den bewussten Bereich Ihrer Gefühle und Sinne überführen. Sie werden die Erfahrung machen, dass die Potentiale in Ihnen stark genug sind, festgefahrene Verhaltensweisen zu sprengen.

Alle Imaginationen basieren auf der assoziativen, sprachlich-dialogischen Tätigkeit unseres Denkens. D.h. : In unserem Unbewussten findet ein ständiges Gespräch statt, kein abstraktes, sondern ein bildhaftes. Nähern wir uns den inneren Bildern, dann nehmen wir diesen Prozess wahr. Die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung mit Ihnen ist die Voraussetzung dafür, auf die Bilder so Einfluss zu nehmen, wie es weder im Traum, noch im Gespräch auf der Bewusstseinsebene möglich ist. Denn wenn wir auf sie Einfluss nehmen, beeinflussen wir die Gefühle und die Gefühlskräfte, die durch die Bilder symbolisiert werden — die destruktiven, ebenso wie die konstruktiven, die sinnverweigernden ebenso wie die sinnstiftenden.

Die von Herrn Prof.Dr. Böschemeyer entwickelte Wertimaginative Logotherapie versteht sich als Weiterentwicklung der klassischen Logotherapie Viktor E. Frankls. Sie verbindet Tiefennoologie und “Höhenpsychologie”. Ihr Ziel ist der verdichtete Transfer von Erkenntnis-Gefühl-Handlung in gelebtes Leben.

Die Wertimaginative Logotherapie versteht sich darüber hinaus als intergraler Bestandteil anderer psycho-therapeutischer Systeme und als eigene psychotherapeutische, nämlich logotherapeutischer Methode