Was sind geführte Imaginationen?
Durch geführte Imaginationen können wir diesem Inneren Kind begegnen. Indem wir diese unbewussten Seiten unserer Seele ins Bewusstsein holen, können wir sie bearbeiten und heilen. Wenn uns die Glaubenssätze, die wir seit unserer Kindheit verinnerlicht haben, bewusst werden und wir sie emotional nacherleben, können wir diese negativen Gefühle entlarven und transformieren.
Die Macht der Glaubenssätze
Unter Glaubenssätzen versteht man tief verankerte Überzeugungen, die unser Selbstbild und Verhalten stark beeinflussen. Beispiele solcher Glaubenssätze sind:
- Ich genüge nicht!
- Ich bin eine Last!
- Ich muss immer der oder die Starke sein!
- Ich muss dich glücklich machen!
Diese Glaubenssätze entstehen oft, wenn dem inneren Kind etwas Schlimmes widerfahren ist. Kinder, die sich ungeliebt und allein gelassen fühlen, entwickeln Strategien, um den Schmerz ihres inneren Kindes zu bewältigen. Diese Strategien, wie das Verdrängen von Gefühlen oder der Drang nach Perfektionismus, verselbstständigen sich im Erwachsenenalter und beeinträchtigen unser Leben. Diese negativen Glaubenssätze können zu Gefühlen der Angst, des Druckes und auch der Trauer bis hin zu Depressionen führen.
Unsere Bewältigungsstrategien und ihre Auswirkungen
Um mit diesen Glaubenssätzen umzugehen, entwickeln wir unterschiedliche Bewältigungsstrategien, wie zum Beispiel:
- Perfektionismus: Ich versuche, alles perfekt zu machen.
- Konfliktvermeidung: Ich gehe Konflikten aus dem Weg.
- Kontrollzwang: Ich will alles kontrollieren.
- Arbeit als Flucht: Ich flüchte in Arbeit.
- Vermeidung: Ich drücke mich vor Herausforderungen.
- Verdrängung: Ich verdränge vieles.
Diese Strategien sind oft nur kurzfristige Lösungen und können langfristig zu weiteren emotionalen und psychischen Problemen führen. Es ist daher entscheidend, die zugrunde liegenden Glaubenssätze zu erkennen und zu bearbeiten.
Das innere Kind heilen – Verbindung mit dem Erwachsenen-Ich durch Imagination
In einer geführten Imagination begegnen wir unserem Unbewussten und nehmen das innere Kind wahr. Zunächst müssen wir uns bewusst werden, welche Bedürfnisse dieses „Es“ hat. Das innere Kind braucht unsere Annahme, Verständnis und Trost. Als Erwachsene übernehmen wir die Verantwortung für unser Handeln, erkennen alte Verhaltensweisen und Glaubenssätze und stellen ihnen neue, positive Überzeugungen gegenüber.
Durch die Kommunikation zwischen dem erwachsenen „Ich“ und dem kindlichen „Es“ kommen verletzte Anteile und blockierende Glaubenssätze ans Licht. Aus der Erwachsenenperspektive können wir dem kindlichen „Es“ mit Mitgefühl begegnen, die kindliche Angst fühlen und die Situation in einem neuen Licht sehen. Diese Transformation führt zu einem Gefühl von Vertrauen und Sicherheit, wodurch sich das innere Kind erleichtert und geborgen fühlt.
Heilung inneres Kind – Veränderungen im Leben
Wenn es uns gelingt, das innere Kind aus der Erwachsenenperspektive willkommen zu heißen, können wir tiefgreifende Veränderungen erleben:
- Spannungen lösen sich auf: Durch die Heilung des inneren Kindes verschwinden körperliche Spannungen und Schmerzen.
- Körperliche Schmerzen können verschwinden: Der Körper reagiert auf die emotionale Heilung mit Erleichterung.
- Eigene Grenzen werden deutlicher: Wir lernen, gesunde Grenzen zu setzen und gleichzeitig unsere Fähigkeit, uns mit anderen zu verbinden, zu stärken.
- Liebevoller und verantwortungsbewusster Umgang: Sowohl mit uns selbst als auch mit anderen gehen wir liebevoller und verantwortungsbewusster um.
- Stärkung der Verbindung zwischen Erwachsenen-Ich und innerem Kind: Diese Verbindung führt zu einem harmonischeren und erfüllteren Leben.
- Ungesunde Verhaltensweisen ersetzen: Wir entwickeln lösungsorientierte Ansätze und ersetzen ungesunde Verhaltensweisen.
- Gelassenheit im Alltag: Wir werden gelassener, ausgeglichener und fühlen uns insgesamt wohler.